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Die Bevölkerung
Sprachen
Währung
Wirtschaft
Geographie
Klima
Boden
Tierwelt
Pflanzenwelt
Geschichte
Historische Denkmäler
Seidenstrasse
Bräuche in Kirgistan
Traditionelle Küche
Kunst
Infrastruktur
Tourismus

Die Bevölkerung

Kirgistan liegt im Nordosten Zentralasiens, mitten im Herzen des Kontinents ,,Eurasien". Die Einwohnerzahl beträgt ungefähr 4,8 Millionen, von denen sind 66% Kirgisen, 11% Russen, 8% andere Nationalitäten: Deutsche, Ukrainer, Kasachen, Koreaner, Tataren, Uiguren, Usbeken, Tadschiken und Dunganen.

Sprachen

Das Kirgisische ist Staatssprache und Russisch wurde vor Kurzem zur Amtssprache erklärt.

Währung

1 EUR = 63 Som, 1 USD = 43 Som. Es gibt Geldscheine im Wert von 1, 5, 10, 20, 50, 100, 200, 500, 1000 Soms. In Dörfern, wenn Sie zum Beispiel am Weg Aprikosen oder Äpfel kaufen möchten, brauchen Sie kleine Noten. Ziemlich oft kommt es vor, dass die Händler oder Händlerinnen, aber auch die Taxifahrer kein Rückgeld haben.

Wirtschaft

Seit der Unabhängigkeit der Kirgisischen Republik 1991 kam es in der Wirtschaft des Landes zu erheblichen institutionellen Veränderungen. Wirtschaftsbetriebe wurden im grossen Stil privatisiert. Die Eigentumsformen der Unternehmen änderten sich ebenso wie ihre Organisations-und Produktionsstrukturen und es bildeten sich neue Wirtschaftsbeziehungen heraus. Es entstand ein Sektor der kleinen und mittleren Unternehmen. Die Landwirtschaft wird vollkommen umstrukturiert. Endziel der neuen Wirtschaftsformen ist der Aufbau einer freien Marktwirtschaft. Einer der wichtigsten Wirtschaftsbereiche ist das Produzierende Gewerbe. Die Gewinnung von Buntmetallen stieg in den vergangenen Jahren auf 42%, während sich der Anteil der Stromerzeugung bis 1999 auf 16% der gesamten Industrieproduktion erhöhte. Der Anstieg der Produktion in den Bereichen der Nahrungsmittelindustrie setzte sich tendenziell fort. Diese Entwicklung ist vor allem auf die steigende Produktion bei Brot und Backwaren, Tabakwaren, Erzeugnissen aus Ölen und Fetten, Spirituosen und alkoholfreien Getränken zurückzuführen. Kirgistan ist ein Agrarland. In der Landwirtschaft ist mehr als 51% aller Erwerbstätigen beschäftigt. Der grösste Anteil an der Pflanzenproduktion entfällt auf den Getreidebau. Auch Baumwolle, Zuckerrüben, Tabak und Ölfrüchte sind von wirtschaftlicher Bedeutung.

Geographie

Das Land nimmt eine Fläche von 199900 Quadratkilometern ein, es erstreckt sich über 925 km von Ost nach West und über 453 km von Nord nach Süd. Im Norden grenzt Kirgistan an Kasachstan und im Südosten an China an. Im Südwesten verläuft die Grenze zu Tadschikistan und im Westen zu Usbekistan. Die Fläche Kirgistans besteht zum grössten Teil aus Gebirge. Rund 90%des Landes liegen höher als 1000 Meter, über 36,2% sind vegetationslose Hochgebirgsregionen, die mehr als 3 000 Meter über dem Meeresspiegel liegen. Bezogen auf den Meeresspiegel beträgt die höchste Erhebung 7439 Meter und die niedrigste 401 Meter. 5,3% der Fläche sind bewaldet, 4,4% sind Gewässer und 54,1% werden landwirtschaftlich genutzt. In Kirgistan gibt es 1932 Seen. Der Issyk-Köl See mit einer Fläche von 6236 Quadratkilometern ist einer der grössten und zugleich einer der tiefsten (669m) Hochgebirgsseen der Welt. Kirgistan ist reich an Gletschern. Die insgesamt 800 Gletscher, bedecken 4% der Gesamtfläche des Landes.

Die höchsten Berge sind:
Pobeda Gipfel (7439 m)
Lenin Gipfel (7134 m)
Khan-Tengry Gipfel (7010 m)

Die grössten Seen sind:
Issyk-Köl See (6236 qm)
Song-Köl See (278 qm)
Tschatyr-Köl See (170.6 qm)

Die grössten Flüsse sind:
Naryn(535 km)
Tschüj (260 km)
Kökömören (199 km)

Die grössten Städte sind:
Bishkek
Osch
Naryn
Usgen
Karakol

Peak Khan-Tengry

Klima

Das Klima in Kirgistan ist kontinental. Die Temperaturen im Tal sind im Januar -4°C bis -14°C; im Juli +12°C bis +40°C. Die Sonne scheint ungefähr 247 Tage im Jahr. Ala-Kul See (3860 �)

Boden

Abhängig von der Höhenanlage und Hangexposition finden wir in den unteren Stufen Steppenvegetation mit Wermut und Federgrässern, montane Trollblumen, Knöterichwiesen und Wälder, in die kleine Moore mit Orchideen und Kopfrieden eingestreut sind. Am Südhang gedeihen Steppen und Wachholderhaine. In der subalpinen und alpinen Stufe dominieren Riedgrässer. Ab 3800 m begegnet man einer Hochgebirgstundra mit Polsterpflanzen und Mooren auf Dauerfrostböden.

Tierwelt

Die Fauna ist sehr vielfältig:

  • über 80 Arten von Säugetieren
  • mehr als 300 Arten von Vögeln
  • etwa 30 Arten von Reptilien und Amphibien
Adler

Pflanzenwelt

Die Flora ist sehr reich:

  • die grössten Walnusswälder der Welt
  • die Wälder der endemischen Tien-Shan Fichte
  • Vielfalt der Pilze, Büsche und Heilkräuter
Edelweiss

Geschichte

Die kirgisische Geschichte ist wenig erforscht. Bekannt sind die Kriegerstämme der Saka aus dem 6. Jh. v. Chr., die Alexander dem Grossen hartnäckigsten Widerstand gegen seinen Vormarsch durch Zentralasien leisteten. Reiche Bronze- und Goldketten zeugen von der frühen handwerklichen Kunstfertigkeit. In der späteren Zeit wurde Zentralasien durch türkische, iranische, chinesische und mongolische Herrscher geprägt. Die Vorfahren der heutigen Kirgisen kommen vermutlich aus Sibirien. In der zweiten Hälfte des 18. Jh. drangen die Russen nach Zentralasien vor; Kirgistan ging in der Russischen Föderation auf und wurde 1936 eine eigenständige Sowjetrepublik. Viele Nomaden wurden während der rücksichtslosen Kollektivierung unter Zwang sesshaft, was zu blutigen Revolten führte. Mit dem Zerfall der Sowjetunion entstand im Jahr 1991 die eigenständige kirgisische Republik. Heute gilt Kirgistan als eines der stabileren zentralasiatischen Staaten.

Historische Denkmäler

Kirgistan ist ein Land, welches am uralten Handelsweg der Grossen Seidenstrasse liegt. Es war von grosser Bedeutung, da drei Nordabzweigungen der Seidenstrasse durch das Land verliefen. Diese Tatsache hat natürlich die Architektur von Kirgistan stark geprägt. Die ersten Staatsgebilde auf dem Gebiet des heutigen Kirgistans entstanden im zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Aus dem 10. Jahrhundert stammen die ersten schriftlichen Überlieferungen über die im Tien-Shangebirge siedelnden kirgisisischen Stämme. Ein weithin bekanntes Denkmal des Altertums ist die Felszeichnungen im Saimaly-Tasch-Gebiet. Diese einzigartigen Malereien zeugen vom hohen Stand der Zivilisation jener Zeit. Der Burana-Turm und der Architekturkomplex Usgen, die Zeugnis der hohen Meisterschaft der Architekten und Bauherren ablegen, sind noch heute geeignet, die Phantasie zu beflügeln.

Seidenstrasse

Ein Teil der antiken Seidenstrasse führt durch Kirgistan. Sie verbindet Kashgar als alte Handelsstadt im heutigen China über den Torugart Pass und das Ferghana Tal mit den historischen Machtzentren Taschkent, Samarkand und Buchara. Die Reise durch den kirgisischen Abschnitt der Seidenstrasse zeigt die gewaltige Leistung der damaligen Händler, die die natürlichen Barrieren des Tien-Shan und Pamirgebirges zu überwinden hatten.

Bräuche in Kirgistan

Ala Katschuu (Brautraub)
Seit Urzeiten kann in Kirgistan ein junger Mann ein Mädchen, das ihm gefällt, rauben. Ihm behilflich dabei sind seine Freunde oder Verwandten. Gewöhnlich wird der Tag des Raubes im Voraus bestimmt. Im Hause des jungen Mannes versammeln sich alle Verwandten, Tische werden gedeckt, ein Festessen wird gekocht. Für das geraubte Mädchen wird ein Zimmer im Hause bestimmt, wo eine Ecke mit einem sehr weissen Vorhang, dem "Köschögö"zugehängt wird. Wenn das Mädchen ins Haus des jungen Mannes gebracht wird, wird ihr Kopf mit einem weissen Kopftuch, das Symbol ihrer Jungfräulichkeit, bedeckt. Dieses Ritual lebt auch in unseren Tagen weiter. Nach der Hochzeitszeremonie folgt das Ritual "otko kirgisisch": es ist die Einführung der Braut in ihrer neuen Familie. Das junge Paar wird zu den Verwandten eingeladen. Die junge Frau gilt erst als Gleichberechtigte in der Familie, wenn sie beim Kochen Fett in den Kessel gegeben hat. Dschentek toj (Geburtsritual)
Ein anderer Brauch, der ebenfalls aus der vorchristlichen Zeit stammt, heisst " Dschentek toj " und ist das Fest zur Geburt eines Kindes. Wenn das Kind seine erste Schritte macht, wird der Brauch ,,tuschoo kesüü" zelebriert: Unter den Gästen wird ein Wettlauf veranstaltet. Dem Kind werden die Beine mit einem schwarzweissen Garn zusammengebunden. Der Sieger beim Wettbewerb schneidet dem Kind seine Fesseln durch und führt es die ersten zehn Meter an der Hand. Die Bedeutung ist, dass der kleine Mensch, nachdem er von diesen Fesseln befreit ist, sein ganzes Leben lang sicher gehen kann.

Noorus
Überall wird das Frühlingsfest «Noorus» gefeiert, das moslemische Neujahrsfest. Gefeiert wird abends rund ums Lag erfeuer, dieses reinigt die Menschen symbolisch. Danach gibt es ein reichhaltiges Festessen mit vielen Gängen, als Symbol dafür, dass das kommende Jahr fruchtbar sein soll und dem Wunsch dafür, dass die Menschen satt werden mögen.
Geschmückte Sträucher. Sehr oft sehen die Reisenden Bäume oder Sträucher mit vielen an den Zweigen angebundenen Läppchen. Das ist ein Brauch, der seit der animistischen Frühzeit erhalten geblieben ist. Auf diesem Weg wendet man sich bis heute mit seinen Wünschen oder Sorgen an die Götter.

Kyz Kumai (hol das Mädchen ein)
Kyz-Kumai ist ein nationales Reitspiel von Kirgistan. An diesem Spiel nehmen eine junge ledige Frau und ein lediger, junger Mann teil. Beide müssen gut reiten können, weil der junge Mann auf der Rennstrecke das Mädchen einholen muss, das einige Zeit früher losgaloppiert ist. Wenn der junge Mann sie einholt, hat er das Recht sie zu küssen, früher war es sogar so, dass er sie heiraten konnte. Wenn aber der ungeschickte junge Mann das Mädchen nicht einholen kann, dann kann ihn die junge Frau auf dem Rückweg mit der Peitsche schlagen.
Kyz-Kumai - hol das Mädchen ein

Traditionelle Küche

Traditionell werden viel Fleisch-, Milch-, und Mehlprodukte gegessen. Das beliebteste Essen ist «beschbarmak» (fünf Finger). Die Hauptbestandteile sind Fleisch und Nudeln. Ein anderes Festessen heisst «schorpo» und ist eine Fleichsuppe mit Kräutern und Gemüse. Das populärste Getränk der ländlichen kirgisischen Familie heisst «kymys» und ist gegorene Stutenmilch. Nachdem die Stuten gemolken sind, wird diese Milch in einen geräucherten Ledersack gegossen und mit einem speziellen Stock, dem «bischkek» gerührt. Kirgisischer Tisch

Kunst

Handarbeit

Filzteppiche (Shyrdaks/Alakijis)
Shyrdaks sind traditionelle Filzteppiche mit Nationalmustern. Jedes Muster hat eine symbolische Bedeutung und soll Erfolg und Glück ins Haus bringen. Die Tradition der Shyrdakanfertigung geht von einer Generation zur anderen über, sie stammt aus der Nomadenzeit und hat sich bis heute gehalten. Beim Anfertigen und Einfärben dieser Nationalteppiche verwendet man nur Naturalmaterialien und Naturfarben. Die Herstellung eines Shyrdaks dauert lange. Die Wolle wird vorbereitet und gefärbt. Eine Frauengruppe stellt gemeinsam verschiedenfarbige Filzmatten her. Mit einem Messer werden die vorgezeichneten Muster aus zwei übereinanderliegenden Filzmattenlagen herausgeschnitten. Die Teile werden verschiedenfarbig zusammengesetzt und zusammengenäht. Als Abschluss werden die Ränder mit handgesponnener Wolle verziert und zugleich auch fixiert.
Schyyrdaks

Jurte
Die Jurte ist die traditionelle Behausung der Nomaden. Sie ist leicht auf- und abzubauen. Gebaut wird das Gerüst aus gekrümmten Holzstangen, die oben durch einen zentralen Ring zusammengehalten werden. Überdeckt wird dieses Holzgerippe mit Filzteilen, die bestens geeignet sind, der Sommerhitze, der Winterkälte und dem Schnee zu trotzen. Der Eingang der Jurte ist nach Süden gerichtet, gegenüber befindet sich die ,,Rote Ecke" mit Truhen und Schränken, in denen die Wertgegenstände aufbewahrt werden. In der Mitte liegt der Feuerplatz, rechts der Frauenbereich mit den Haushaltgeräten und links die Männerzone mit Sattel und Saumzeug.

Kurak (Patchwork)
Kirgisische Frauen sind geschikte Handarbeiterinnen, sie können aus vielen Stoffen etwas Schönes fürs Zuhause schaffen und nichts bleibt dabei übrig. Kurak ist eine von den traditionellen Freizeitbeschäftigungen der kirgisischen Frauen. Man stückelt ,,Sher-Töschök" (ein grosses, rechteckiges Stück aus dem dicken und warmen Stoff, damit man den Fußboden bedeckt) und Kissen aus verschiedenen übrig gebliebenen Stoffstückchen. Die Technik des Stückelns wird im Mosaikstil gemacht. Es werden solche Stoffe wie Samt, Velvet, Veloursstückchen für einen Sher Töschök in Nordkirgisistan verwendet. Die Stückchen sind grösser als in Südkirgisistan, wo es nur aus Seide, Batist, Kattunstückchen gemacht wird. Was noch interessant zu erwähnen ist, dass in Südkirgisistan nur die Kissen oder Polster und in Nordkirgisistan nur ,,Sher-Töschöks" gestückelt werden. Heute können kirgisische Frauen sogar ein Tischtuch aus kleinen Stoffteilen machen. ,,Kurak" auf Kirgisisch heisst etwas Neues aufbauen,schaffen. Die kirgisischen Frauen stückeln aus alten Stoffen, die immer noch guter Qualität sind und die sie nicht wegwerfen möchten. Kirgisen sagen vom ,,Kurak", es sei etwas Neues aus Altem. Es ist tatsächlich so, vom Alten wird wieder Neues gesammelt und zusammengesetzt. Die bevorzugten Farben sind Grün und Rot, mit verschiedenen Mustern, besonders oft sind die Muster von einem Tier oder einer Blume verwendet.

Tschij
Tschij das ist eine viereckige Bastmatte mit bunten Nationalmustern und oder den Bildern von Tieren und Bergen. Sie wird aus Schilfhalm geflochten. Tschij war nicht nur ein Schmuckstück einer Jurte, sondern hatte auch eine andere Funktion; mit einer Bastmatte haben Kirgisen ihre Jurte abgedicht. Tschij haben verschiedene Grösse, das hängt davon ab, welche Funktion sie haben. Sie können als Abdichtung einer Jurte dienen oder als Vorhang in der Jurte, welcher eine Küche vom anderen Teil des Filzzeltes teilte. Die Tradition des Flechten einer bunten Bastmatte ist von einer Generation zu anderer Generation übergangen. Die alten Frauen haben ihr Können der jungen Frauen beigebracht. Tschij machen ist eine schwere Arbeit, weil jeder Halm wird mit einer bunten Wolle einzeln umwickelt. Das heisst: die Handarbeiterin hat keine Möglichkeit, bevor einen Entwurf zu machen. Die bunte Bastmatte war sehr hoch geschätzt und die Frauen, die es gut konnten, wurden unter dem Volk ,,Tschebertschi" genannt, was im Deutsche geschickte Frau bedeutet. Tschijs sind dekorative Schilfmatten. Jeder Halm ist mit einem oder mehreren farbigen Wollfäden umwickelt. All die Halme zusammen ergeben schlussendlich eine Matte, die ein gegenständliches Bild oder eine Darstellung kirgisischer Ornamente zeigt.

Saima (Stickerei)
Die ganze Lebensweise Kirgisen hatten einen grossen Einfluss auf Stickereikunst. Die gestrickten Zeugnisse sind nicht nur Schmuckstücke. Sie haben noch die praktische Bedeutung. Die kirgisischen Frauen haben auf Leder, Samt, Wollstoff, Baumwollstoff mit Woll, Seiden und Baumwollfaden gestickt. Traditionell wurden Filz, Leder, Baumwollstoff und Baumwollfaden und später vom Russland und Ostturkestan gebrachte schwarzer Samt und bunte Seidenfaden verwendet. Die kirgisischen Frauen pflegen und geben die Stickereitraditionen weiter an ihre Töchter. Dem kleinen Mädchen wird schon seit Kindheit die Stickereikunst beigebracht, aber nicht jedes Mädchen kann ,,Saimatschy" gute Stickerin werden. Die Muster können nur besonders begabte Handarbeiterin schaffen, nach den Konturen, die sie auf den Stoff macht, sticken die anderen Frauen im Dorf. Die besten Stickerinnen sticken ohne auf den Stoff einen Entwurf zu machen, sie improvisieren die Muster aus dem Gedächtnis. Die Stickerinnen sind sehr unter dem Volk beliebt und ihre Arbeiten widerspiegeln die Lebenseinstellung des kirgisischen Volkes.

Malerei
Die professionelle bildende Kunst Kirgistans ist die Kunst des 20 Jahrhunderts. Historisch hat es sich so herausgebildet, daß die traditionelle Kunst Kirgsistans Handarbeit war. Und die Geschichte der professionellen bildenden Kunst in allen ihren Erscheinungsformen von der Theorie bis zur Praxis entwickelte sich in den letzen 70 Jahren. Im Jahre 1934 wurde der Malerverein Kirgistans gegründet und ein Jahr später (1935) die Staatsgemäldegalerie (heute Nationalmuseum für bildende Kunst Aitiev) geöffnet. Die ersten kirgisischen Maler sind Gapar Aitiev und Sabyrbek Akylbekov, beide haben in Moskau und Leningrad (heute Sankt Peterburg) studiert. Während der Sowjetzeit die bildende Kunst Kirgistans existierte in Rahmen der sowjetischen Ideologie und stellte mit sich ,,Sozrealismus" dar. Sie basierte auf die Traditionen der offiziellen russischen Malereischule mit ihrer sozialen Richtung und ihrem akademischen Konservatismus: Theodor Gerzen, Arkadij Ostaschev, Duhanin, Tjurin, Akynbekov sind die bekanntesten Maler Kirgistans. Heute in der kirgisischen bildenden Kunst entwickeln sich parallel 3 Tendenzen:

  1. Die konservativen Maler der älteren Generation. Sie bestehen auf ihren realistischen Positionen in der bildenden Kunst in realistischen, lyrischen und romantischen Erscheinungen. Die Werke diesen Maler sind realistisch, technisch und ästhetisch vollkommen, die Maler dieser Generation konzentrieren sich auf jede Details.
  2. Die Maler der ,,Neuen Welle". Sie versuchen klassische Traditionen der bildenden Kunst mit Modern zu verbinden. Sie nehmen Bestes von der klassischen Tradition und dem Modern.
  3. 3. Die ,,sorglose" Maler. Sie schaffen problemlose, feierliche, dekorative Bilder. Hier sieht man deutlich pseudotheatralen, pseudomiphologischen, pseudonationalen Stil. Sie orientieren sich mehr auf den Markt, ihre Bilder haben keinen tiefen philosophischen Sinn, und ihnen fehlt noch die Vollkommenheit der Malertechnik. Solche Bilder kauft man gern, weil sie nicht so teuer sind und haben mehr dekorativen Charakter.

Literatur

Der weltbekannte Schriftsteller, der Sohn des gesamten kirgisischen Volkes heisst Tschingis Aitmatov. Er wurde im Jahre 1928 in einem Dorf namens Scheker in Kirgistan geboren. Nach der Ausbildung an einem landwirtschaftlichen Institut arbeitete er zunächst als Viehzuchtexperte in einer Kolchose. Nach der ersten Buchveröffentlichung zu Beginn der fünfziger Jahre besuchte er das Gorki-Literatur-Institut in Moskau. Er wurde Redakteur einer kirgisischen Literaturzeitschrift und später der Zeitschrift ,,Nowyi Mir". Mit seiner Liebesgeschichte ,,Dshamilja" erlangte er Weltruhm.

Seine Werke sind:
,,Abschied von Gülsary", ,,Aug in Auge", ,,Dshamilja", ,,Du meine Pappel im roten Kopftuch", ,,Der weisse Dampfer", ,,Ein Tag länger als ein Leben", ,,Der Richtplatz", ,,Die Klage des Zugvogels", ,,Das Kassandramal", ,,Die weisse Wolke des Tschingis Khan", ,,Begegnung am Fudschijama" und ,,Kindheit in Kirgistan".

Volkssagen

Das Epos Manas
Der Recke Manas ist ein Volksheld, der die Stärke, Unabhängigkeit und Einheit des kirgisischen Volkes verkörpert. Während vielen Jahrhunderten wurde die Manas-Legende von Mund zu Mund und von Generation zu Generation weitererzählt. So entstand das längste Epos der Welt mit mehr als 500 000 Strophen. In das Manas-Epos flossen zum Teil auch historische Tatsachen aus der Geschichte ein. Die Manassänger, ,,Manaschi" genannt, waren und sind immer noch hochgeehrt.

Legende zum Wort "Kirgistan"
Eine Legende erzählt über das Entstehen des Wortes ,,Kirgistan": Das Wort «kyrgyz» ist von der Wendung «kyrk kyz», abgeleitet, was «vierzig Mädchen» bedeutet. Nach dem Befehl eines Padischahs wurde seine Tochter mit vierzig ihrer Sklavinnen in einem Palast weit weg von der Stadt untergebracht. Als die vierzig Mädchen eines Tages am Seeufer spazierten, sahen sie im Wasser Schaum und badeten darin. Nach einiger Zeit wurde festgestellt, dass alle vierzig Mädchen schwanger waren. Der wütende Padischah hat sie weit weg in die Berge gejagt. Die Legende behauptet, dass von den Kindern dieser vierzig Mädchen das kirgisische Volk abstammt.

Akyn, die Volkssänger

Kirgisische Volkssänger heissen Akyn. Das Wort ,,Akyn" hat im Kirgisischen verschiedene Bedeutungen. ,,Akyn" im Sinne von Dichter, der schriftliche Literatur schafft und ,,Akyn" im Sinne von Volkssänger-Improvisator auf der mündlichen Ebene. Sehr beliebt waren und sind auch heute die Tökmö-Akyn, weil sie selbst aus der Bevölkerung stammen, und so die Probleme der einfachen Menschen kennen. Tökmö heisst schütten, und der Tökmö Akyn ,,schüttet" seine Gedanken in Gedichte, er improvisiert gleich am Ort. Seine Worte sind scharf und stimmig. Nicht jeder kann Tökmö Akyn werden, es ist eine Begabung, die von Gott kommt. Ein Akyn ist mehr als ein Volkssänger, er ist Träger der moralischen und philosphisch-ästhetischen Vorstellungen des kirgisischen Volkes.

Arstanbek Bujlaschew (1840-1882) ist der bekannteste Akyn und der grösste Vertreter der literarischen Tendenz ,,Saman-Epoche" In seinen Improvisationen wurden historische Ereignisse widergespiegelt, deren Augenzeuge er selbst war. Er hat die Zeit des Kokan-Reiches und die Eroberungspolitik des zaristischen Russlands ernst genommen. Er hat das kirgisische Volk zur Einigung aufgerufen. Leider sind die meisten seiner Improvisationen nicht erhalten geblieben. Nur eine Variante seines Poems ,,Tar Saman" (schwere Zeit oder enge Zeit) ist bis heute bekannt. Es erzählt aus den Zeiten, in denen einfache Leute sogar kein Recht hatten, Luft einzuatmen. Diese Welt war so eng, dass es für arme Leute keinen Platz auf der Erde gab.

Toktogul Satylganow (1864-1933), ist ein anderer bekannter Vertreter der kirgisischen Volkssängerkunst. Seine ersten literarischen Stücke waren lyrische Volkslieder. Das sind: ,,Alymkan", und ,,Nasylkan". Später begann er Werke zu politischen Themen zu schreiben und hat an einem Aufstand teilgenommen. Deswegen wurde er zu Tode verurteilt. Dieses Urteil wurde später zu einerFreiheitsstrafe in Sibirien umgewandelt. Fünf Jahre hat er im Gefängnis verbracht, dann konnte er fliehen. Seine literarischen Werke sind noch heute aktuell.

Musik

Volksmusik
Die Volksmusik widerspiegelt die Lebenseinstellung des kirgisischen Volkes. Seine Glücks- und Idealsvorstellungen, Gefühle und Hoffnungen werden mit der Hilfe der Musik dargestellt. In der Volksmusik des kirgisischen Volkes sind drei Elemente wichtig: emotionelle Aufrichtigkeit der Melodie, Aktualität der Lieder, und professionelle Ausführung.

Ensembles

In Kirgistan gibt es folgende instrumentale Ensemble:

"Kambarkan" bei der Kirgisischen Staatsphilharmonie, (Leiter: E. Shumabaev), in diesem Ensemble gibt es Instrumentalmusiker, Sänger, Volkssänger und Tänzer.
"Ming Kyial", beim Volkstanzensemble, (Leiter: Tsch. Raimkulov).
"Ak-Maral" der Republik Kirgistan.
"Keremet" bei der Musikschule Schubin, (Leiter: R.Madwarova).

Volksmusikinstrumente

Komuz ist ein Zupfinstrument, mit drei Saiten, das mit den Fingern gespielt wird. Oft wird dieses Instrument aus Aprikosenholz gemacht, da dieses Holz einen besonders guten Klang gibt. Komuz ist das Lieblingsinstrument des kirgisischen Volkes und war früher in jeder Jurte zu hören. Heute erobern die Komuztschus (Männer oder Frauen, die den Komuz virtuos spielen) die ganze Welt. Komuztschus sind die Stimme des Volkes, sie zeigen die Ungerechtigkeiten und die schlechten Seiten des Menschen. Die Komuzmusikstücke nennt man ,,Küü". Küüs können verschiedene Themen und Formen haben: Lyrik, Epos, Drama, Komödie, alltägliches Leben, und Heldensagen. Besonders begabte Künstler singen zu ihrer eigenen Komuzbegleitung. Hier sind noch einmal die Tökmö Akyn zu erwähnen, die spontan zu aktuellen Themen Lieder improvisieren.
Kyl kyjak ist ein zweisaitiges Zupfinstrument, das aus Aprikosenholz oder Walnussholz hergestellt wird. Dieses Volksmusikinstrument hat die Form einer Kelle, es kann ungefähr 60-70 cm lang und 16-20 cm breit sein.
Temir ooz komuz ist ein metallisches Lippenzupfinstrument. Es ist bogenförmig und 6-7 cm lang. Ein Mensch, der Temir ooz komuz spielt, nennt man Temir komuztschu. Die Klangfarbe dieses Volksmusikinstrumentes ist weich und silberhell. Temir ooz komuz hat viele Verwandte in der ganzen Welt: Sie heissen in Russland wagran, in Deutschland Maultrommel, in Italien scaccia-pensieri, in Frankreich guimbarde und in Spanien birimbao.

Klassische Musik

Abdylas Maldybaew ist der Pionier der klassischen und professionellen Musik in Kirgistan. In der Zusammenarbeit mit den bekanntesten Komponisten W. A. Wlasow und W. G. Fere hat er die schönsten Opern: ,,Toktogul", ,,Manas", ,,Aitschürök" und ,,Am Seeufer" geschrieben. Er setzte auch viele Gedichte in Musik um. Er ist Autor von etwa 300 Musikstücken und 200 Liedern.

Ballett

Das kirgisische Ballett ist noch ziemlich jung. Berühmt ist die Ballettänzerin Bübüsara Beischenalieva. Mit ihr begann die Geschichte des kirgischen Ballettes. Seit ihrer Kindheit hatte sie Interesse am Ballett und später hat sie in Leningrad die Balletthochschule Vaganov abgeschlossen. Im Ballett ,,Cholpon" verkörperte sie die schöne, junge Frau meisterhaft und wurde dadurch berühmt. Sie hat noch mehrere unvergessliche Ballettgestalten geschaffen. In Bishkek gibt es ein Kunstinstitut, welches ihren Namen trägt. Auf der 5 Som-Note sieht man diese schöne Frau, die der Stolz des kirgisischen Balletts ist.

Kino

Kinokunst Kirgistans hat seine ersten Schritte im Jahre 1941 als Wochenschau gemacht. In der Stadt Frunse(heute Bischkek) wurde ein Wochenschaustudio gegründet. Die ersten Regisseure und Kameramänner und Tonmeister waren aus Rußland, die ihren großen Beitrag ins weitere Entstehen des Kinos in Kirgistan geleistet hatten. Es gab damals keine einheimischen Kinomacher. Die Zeit prägt alles und vor allem Kinokunst. Es war die Zeit des Zweiten Weltkrieges und die kurzen Filme hatten einen propagandistischen Charakter. Im Jahre 1946-1947 wurde erster Normalfilm ,,Sowjetische Kirgisien" vom Moskauer Regisseur Sluzkij gedreht. Das war ein Propagandafilm der sowjetischen, sozialistischen Lebensweise. Am Ende des 50 en ins Filmstudio kommt die geschulte kirgisische Jugend mit der kinematographischen Ausbildung. Aber die Kinomacher sind immer noch die Leute aus Moskau und Leningrad. Die Filme dieser Zeit sind oberflächlich, schematisch, mit propagandistischem Gepräge. 60 Jahren ist die Durchbruchszeit in der kirgisischen Kinokunst. Einen Schritt vor im Kino haben die kirgisische begabte Jugend und Schaffen des weltbekannten Schriftstellers Tschingis Aitmatov gemacht, für die Geist und Selbstbewußtsein des kirgisischen Volkes keine bloßen Abstraktionen waren. Heute kirgisische Kinokunst hat ihre eigenen Traditionen, die mit der Kultur der Kirgisen in enger Verbindung stehen. Die Filme wie ,,Besch-Kempir", ,,Majmyl" von Abdykalykow waren auf dem Kinofestival in Berlin ausgezeichnet. Der Film ,,Majmyl" ist ein Anwärter auf den Oskarpreis.

Theater

Kirgisische Theaterkunst ist noch ziemlich jung. In Kirgistan gibt es 2 Dramentheaters: Russisches Dramentheater, wo die Theaterstücke auf Russische aufführen und Kirgisisches Dramentheater, wo es auf Kirgisisch vorgeführt wird. In ihren Repertoires haben Sie verschiedene Theaterstücke: von Märchen für die kleinen Kinder bis zu den Theaterstücken mit den tiefen philosophischen Sinn.

Infrastruktur

Kirgistan verfügt über ein umfassendes Netz von Autostrassen, Eisenbahn- und Luftlinien. Infolge der besonderen geographischen Bedingungen werden 97% der Gütertransporte über den Strassenverkehr abgewickelt. In der Stadt gibt es öffenliches Verkehrmittel: Busen, Kleinbusen, die nennt man unter dem Volk "Marschrutka", sie sind privat und eine Fahrt kostet 5 Som (3 Cent US), eine Fahrt in öffentlichem Verkehr kostet 3 Som. Wenn Sie schnell irgendwohin fahren möchten, dann zu Ihrer Verfügung stehen zahlreiche Taxis. Alle regionalen Zentren verfügen über Flugplätze. Durch das Wiederaufleben des Verkehrs auf der traditionellen Seidenstrasse erhält Kirgistan die Möglichkeit, die transasiatischen Routen für den Warenverkehr im Transithandel und bei Reisen nach China, Pakistan, Indien, in die Golfstaaten und die Länder rund um das Mittelmeer neu zu öffnen. In den vergangenen Jahren wurde ein deutlicher Anstieg der Dienstleistungen im Fernmeldesektor verzeichnet. Neben Leistungen herkömmlicher Art werden immer mehr moderne elektronische Kommunikationsmittel (Mobiltelefone) genutzt. Die Zahl der internationalen Ferngespräche hat sich beträchtlich erhöht. Der Zugang zum Internet ist heute jedem Interessenten möglich, in allen grössen Städten gibt es viele Internetcaffes.

Tourismus

Mit dem Aufbau des Tourismussektors sind grosse Erwartungen hinsichtlich wirtschaftlichen Aufschwungs und einer Erhöhung des Lebensstandards verknüpft. Kirgistan hat ein grosses Potential als Tourismusland dank seiner einmaligen geographischen Lage, seiner Naturschätze, den günstigen klimatischen Verhältnissen, der gesunden Umwelt, der politischen Stabilität und der traditionellen Offenheit und Gastfreundschaft. Dies sind alles Faktoren, die im Rahmen des modernen internationalen Tourismus erwartet werden, der Erholung und Unterhaltung für jeden Geschmack bieten soll. Kirgistan ist ein Land von natürlicher Schönheit und mit einer reichen Geschichte. Aufgrund ihrer geographischen Lage hatte die Region, durch welche die Seidenstrasse verlief, seit dem 2. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung bis zu Ende des Mittelalters grosse Bedeutung als ein Zentrum der Weltkultur und des Welthandels. Noch heute findet man in Kirgistan Denkmäler aus der Antike und dem Mittelalter, noch heute gibt es das traditionelle Kunsthandwerk in Form von Seiden und Lederarbeiten, noch heute werden einzigartige und schmackhafte Speisen sowie vielfältige nationale Gerichte aus Milch, Fleisch und Gemüse zubereitet. Auch Dutzende Arten des Pferdesports werden praktiziert. Kirgistan bietet phantastische Möglichkeiten für exotische Foto-, Film- und Videoaufnahmen der lebendigen Natur, von Bergen, Tälern und Seen über den Wolken. Mit majestätischen Felsgipfeln und Bergkämmen, die vom ewigen Schnee bedeckt sind, erhebt sich das Tien-Shangebirge bis über die Wolken. Wie ein Spiegel glänzt die Oberfläche der Hochgebirgsseen mit ihrem klaren Wasser, zum Beispiel der wegen seiner Grösse und aussergewöhnlichen Schönheit berühmte Issyk-Köl See. Das Land verfügt über ein gewaltiges Potential in diesem Bereich. Die Touristen, die Kirgistan besuchen, kommen inzwischen aus der ganzen Welt.